Weihnachtsfeier mit Theater

 

Am 17.12.2011 fand wieder die Weihnachtsfeier mit einer Theateraufführung statt. Zuerst wurde die hl. Messe in der Altenkapelle von Seelsorger Herr Pittracher gebetet, die Kapelle war voll. Anschließend folgten im Haus der Tiroler Gehörlosen Ansprachen von Landesverbandsleiter Paul Steixner , Msgr. Mag. Jakob Bürgler (Generalvikar, Diözese Innsbruck, stellvertretend für Bischof Dr. Manfred Scheuer), Herlinde Ladurner-Keuschnigg (Gemeinderätin, stellvertretend für Bürgermeisterin Mag. Christine Opitz-Plörer), Klaus Schiffer (Arge SODIT), Bettina Kostner (Beratungsstelle) und Monika Mück-Egg (KommBi). Herr stellv. Bischof hat sehr berührende Rede gehalten. die Schriftdolmetscherin Martina da Sacco hat während Ansprache über Beamer geschrieben, und auch 3 Gebärdensprachdolmetscherinnen Frau Vozu, Frau Oberauer und Frau Dehne haben für uns gedolmetscht. Nachher würde das Theaterstück: DIE SCHNEIDERIN HIMMLISCHER KLEIDER gespielt. Viele waren schon sehr gespannt auf das Stück und konnten es kaum erwarten. Zum Ersten Mal haben wir zuerst auf der Bühne gespielt, anschließend haben wir über Beamer den Krippenwettbewerb im Königshaus gezeigt, danach wurde nochmal auf der Bühne gespielt. Also haben wir 2 Stücke gespielt.

 

1. Aufführung auf die Bühne:
Die Mutter ist voll beschäftigt mit den Weihnachtsvorbereitungen. Der Gansbraten ist noch nicht fertig und dazu muss sie noch die schwere Schachtel vom Küchenschrank herunter heben. Sie winkt dauern ihrem Sohn Gianni, während der mit seinen Spielzeugautos herum spielt. Endlich half Gianni, den Karton herunter zu heben. Er hob den Deckel hoch und blickte auf den sorgfältig in Holzwolle verpackten Inhalt. Zuoberst lagen die Figuren, einzeln in Seidenpapier gewickelt. Er nahm die kleinen Päckchen heraus und legte sie auf die Seite…. Dann versuchte er die Krippe aus der Schachtel zu heben, wusste aber nicht so recht, wo er anpacken sollte. „Mama! Alleine geht das nicht!!“ Beschwerte er sich und blickte sich Hilfe suchen nach ihr um. Gerade in diesem Moment läutete sowohl das Telefon als auch die Türglocke, und zu allem Überfluss brauchte Gianni auch noch Hilfe.Mutter wusste einen Moment lang nicht, wo sie zuerst sein sollte. Beim Telefon, an die Türe oder zu ihrem Sohn.

Sie entschloss sich, zuerst den Anruf an zu nehmen, da sie richtig vermutete, es sei ihr Gatte. Dann eilte sie zur Türe und öffnete dem Lieferanten, der noch einige Lebensmittel vorbeibrachte. Endlich war auch der Vater gekommen und legt Hut und Mantel ab, nachdem er seine Frau auf die Wange geküsst hatte. Er verstaute die Handschuhe sorgfältig im Mantelsack und warf denn noch einen prüfenden Blick in den Spiegel und korrigierte den ohnedies tadellosen Sitz seines Sakkos und strich noch glättend über die Haare. Gianni war sehr ungeduldig und wollte endlich die Krippe aus der Schachtel heben. Der Vater fragte seinen Sohn: „Habe ich dir übrigens schon die Geschichte unserer Familienkrippe erzählt habe?“ Gianni schwindelt: „Nicht so wirklich!“ Sein Vater erzählt, diese Krippe sei seit dem Jahre 1740 im Besitz der Familie. König Karl III von Spanien, der auch König von Neapel war, stiftete in diesem Jahr einen Preis für die schönste Krippe. König Karl beauftragte in diesem Jahr die berühmtesten Künstler seiner Zeit mit dem Bau der schönsten Krippe. Der König hatte aber noch einen weiteren Wettbewerb ausgeschrieben, an dem sich jeder Krippenbauer des Landes beteiligen konnte. Und so wurde allerorts eifrig geschnitzt, gehämmert, geformt und genäht. Dann war der Tag gekommen, an dem die Kunstwerke dem König und seiner Gemahlin Maria-Amalia vorgestellt wurden. 

 

2.Aufführung durch den Beamer 
Der König und seiner Gemahlin Maria-Amalia besichtigten die selbstgebauten Krippen. Hoheitsvoll schritten die beiden, von ihrem Gefolge begleitet, zwischen all den wunderschönen Krippen dahin, die in bunter Vielfalt ihre Augen erfreuten. Nur eine Krippe stach seltsam unter den anderen hervor. Der Stall war von kantigen Felsen umgeben, auf denen kleine Figuren munter herum kletterten. Die Figuren, ob Mensch oder Tier, waren alle meisterhaft geschnitzt, aber die Kleider! Wie sahen die Kleider aus! Während die Figuren Marias und Josefs in den anderen Krippen in wunderschön gewebten Stoffen prunkten, trugen diese Figuren Kleider aus gröbstem, schlichtestem Leinen. Selbst die Drei Könige aus dem fernen Morgenlande waren nur in schlichtes Braun gehüllt, und die Turbane, die ansonsten golden funkelten, zeigten nur ein einfaches Weiß. Kopfschütteln bliebe der König, der Prunk und Pracht liebte, stehen, warf einen missbilligenden Blick auf die Krippe, schüttelte das Haupt und ging naserümpfend weiter. Ebenso tat es sein Gefolge. Der Krippenbauer, ein armer Ziegenhirt aus den Bergen, der viele Stunden seiner kargen Freizeit an die Herstellung dieser Krippe gewandt hatte – blickte beschämt auf seinen Hut, den er ehrerbietig vor dem König abgenommen hatte. An seiner Seite, besser gesagt, halb verborgen hinter ihm, stand seine kleine Tochter Anna, die den ganzen weiten Weg mit ihm gelaufen war, um zu hören, wie das Werk ihres Vaters gelobt werden würde. Und stattdessen musste sie jetzt mit ansehen, wie schlecht man ihn behandelte.

Soeben blieb die Königin, die ein wunderschönes, kostbares Spitzentuch in Händen hielt, vor der bescheidenen Krippe stehen, griff nach einer der Figuren, fuhr liebkosend über die feine Arbeit, stellt sie zurück und lächelte dabei anerkennend. Annas Vater war ganz blass vor Aufregung und seine Hände schwitzten. Die Königin langte aufs Neue nach einer der Figuren, strich nochmals über die feine Schnitzarbeit und prüfte mit ihren kostbaren Stoffen gewöhnten Fingern das grobe Leinen. Die Königin wunderte sich: Warum hat er keinen Brokat für das Kleid der Himmelskönigin genommen? Anna, die sich bisher hinter ihm versteckt hatte, trat hervor, knickste und sagte klar und deutlich: „Eure Majestät! Wir sind arm und können uns Brokat nicht leisten.“ Dann knickste sie wieder und wollte mit nun vor Aufregung brennend roten Wangen hinter dem Vater verschwinden. Ihr Vater legte jedoch beschützend seine Hand um ihre Schultern und zwang sie dadurch, an seiner Seite zu stehen. Die Königin blickte erstaunt auf die so offen Antwortende. Dann lächelte sie Anna an. „Aber eine so schöne Madonna braucht doch die richtigen Kleider.“

Sie flüsterte einer ihrer Dienerin etwas ins Ohr. Sie wandte sich wieder nachdenklich der Krippe zu. Die Dienerin eilte daraufhin fort. Nach kurzer Überlegung ging ein Strahlen über das Gesicht der Königin. Sie trat einen Schritt vor und legte über Marias Haupt das wunderschöne Spitzentuch, das sie bisher in Händen gehalten hatte. Die Dienerin kam zurück. Sie hielt mehrere Stücke kostbarer Stoffe in der Hand, reichte diese dem Hirten mit hochnäsiger Miene und erklärte: „Deine Tochter möge die Himmlischen damit kleiden. Das befiehlt die Königin.“ Der Nachbar „Konkurrent“ scheint sicher zu sein, dass er gewinnt, weil er so eine prächtige Krippe mit wunderschönen Figuren hat. Aber die Königin gefällt diese nicht so besonders gut und so entschied sie, dass der Hirte mit der kleinen Anna den Krippenwettbewerbe gewannen. Beiden waren überglücklich. So saß kleine Anna wieder zuhause in den Bergen angekommen, dann lange, lange Zeit und nähte himmlische Kleider und weil sich alsbald herumsprach, dass sie die richtigen Hände dafür hatte und wahre Wunderwerke hervorbrachte, wurde sie alsbald auch in die Häuser der Reichen und Vornehmen gerufen, die ebenfalls himmlische Kleider für ihre Krippenfiguren wollten.

 

 

3. Aufführung auf die Bühne
Eltern und Gianni sind sehr gerührt über diese Geschichte. Die Familie bewunderte gemeinsam die Krippe. Gianni musste versprechen, dass er die Krippe niemals verkaufen oder verschenken würde. Plötzlich rochen Gianni und sein Vater einen komischen Geruch. Da schrie die Mutter auf und rannte in die Küche...................

Regie: Irmgard Hammer
König / Vater: Günther Schwab
Königin / Mutter: Gerlinde Paris
Hirte /Gianni: Hans-Willi Michelitsch 
Dienerin: Daniela Karpitschka
Kl. Anna: Simone Dietl


Nach dem Stück wurde dann von den netten Engelkindern das Lied „Stille Nacht“ gebärdet, die Ziehharmonika spielte Elias Kobald und Gitarrist war Herr Pittracher. Es ist immer berührend, wenn die kleinen Hände gebärden. Alle Mitglieder bekamen danach endlich Essen sowie Gutscheine für den MPreis. Viele sind sogar aus Südtirol und auch aus dem Bayern gekommen. Der Saal sowie auch der Gang waren übervoll. Es gab super Stimmung bis ca. 4:00 Uhr in der Früh. Ich möchte mich bei meinen lieben Funktionären des Gehörlosenvereins Innsbruck und meinen TheaterkollegInnen herzlich bedanken, sie haben während der Weihnachtsfeier tolle Arbeit geleistet!

Bericht von Irmgard Hammer